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Schäden durch Gänse

Wildschaden / Schäden durch Gänse

Wildschaden durch Gänse

Die Gefahr für die Landwirtschaft durch Wildgänse nimmt immer mehr zu. Ein möglicher Grund hierfür kann sein, dass die Bestände in den deutschen Rast- und Überwinterungsgebieten ebenfalls immer weiter zunehmen. Besonders betroffen sind vor allem Regionen in Nord- und Ostdeutschland. Erfahren Sie hier, wie Sie ihre landwirtschaftlichen Flächen vor Wildschäden durch Gänse schützen können.  

 

 

Welche Schäden entstehen durch Gänse?

Die Hauptnahrung der Wildgänse sind Gräser und Kräuter. Dabei liegt ihr Fokus, ganz zum Nachteil der Landwirte, auf eiweißreichen und stärkehaltigen Pflanzen, wie sie im Ackerbau zu finden sind. Der kräftige Schnabel der Gänse ermöglicht es ihnen, die Felder abzuweiden und sogar Pflanzen mit ihren Wurzeln aus dem Boden zu ziehen. Dies wird vor allem dann zu einem Problem, wenn der Gänseschwarm sehr groß ist. Generell werden einzelne Feldkulturen, wie Getreide- oder Rapsfelder, unterschiedlich stark durch Wildgänse geschädigt. Bei Getreidefeldern kann der Schaden bereits kurz nach der Aussaat so erheblich sein, dass dieser eine Neueinsaat erforderlich machen. Die Wildgänse sind bei Getreidefeldern in der Lage, sowohl die Körner als auch junge Keimlinge aus der Erde zu entfernen. Generell hängt das Ausmaß des Schadens vor allem von der Gänseanzahl, der Bodenqualität und dem Witterungsverlauf ab. Auf Rapsfeldern fressen die Gänse hauptsächlich die Blätter der Pflanzen. In diesem Fall ist der Schaden vergleichsweise gering, da diese im Frühling in der Regel problemlos ersetzt werden können. Wird der Haupttrieb der Pflanze in einem frühen Wachstumsstadium jedoch abgefressen, beschädigt, oder umgeknickt, kann sich der Wildschaden schnell in einen Totalverlust ausweiten. Weiden und Wiesen sind für Wildgänse besonders dann von Interesse, wenn diese gut gedüngt und kurz geschnitten sind. 

Wie können wir Schäden vermeiden?

Können Schäden durch Gänse minimiert oder sogar vermieden werden? Die Methoden, um die Schäden, die Wildgänse in der Landwirtschaft anrichten, zu minimieren oder gar zu beheben, sind zielgerichtet. Ein Ziel ist es, die Gänse von den Feldern zu verscheuchen. Hierbei bedienen sich die Landwirte optische oder akustische Scheuch- und Vergrämungsmittel. Zu den optischen Mitteln zählen beispielsweise Vogelscheuchen, Ballons oder Greifvogelattrappen. Zu den akustischen Mittel zählen unter anderem Ultraschallerzeuger oder Selbstschußanlagen. Ein weiteres Ziel bei der Schadensminimierung ist die Methode der Ablenkfütterung. Hierbei werden die Gänse durch bereitgestelltes Ablenkfutter auf andere, weniger gefährdete Felder gelockt. Diese Methode kommt vor allem im Herbst zum Einsatz, da zu diesem Zeitpunkt die Saat noch jung und anfällig ist. Eine weitere Methode den Schaden durch Gänse so gering wie möglich zu halten ist die Jagd. Dabei können die Gänsebestände so stark reduziert werden, dass die verbleibenden Tiere keinen nennenswerten Schaden anrichten können. Durch diese Form der Gänsejagd sind die Bestände jedoch nicht gefährdet.

Factsheet

  • Die Gänsebesätze in einigen Regionen von Deutschland haben sich exponentiell vermehrten, weshalb es auf vielen landwirtschaftlichen Flächen zu zunehmenden Fraßschäden, Trittschäden und Kotschäden kommt.
  • Ein Vergrämen hilft nur kurze Zeit, bis der Gewöhnungseffekt eintritt. Damit die Schäden auf den Äckern und Wiesen deutlich reduziert werden kann, muss eine Jagd stattfinden.
  • Auch die Wasserqualität von Teichen und Seen leidet unter der stark zunehmenden Population der Wildgänse. Die übermäßige Vermehrung von Gänsen führt im Weiteren zu Konflikten mit anderen Naturschutzzielen, zum Beispiel dem Schutz der Wiesenbrüter.

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